Reise in die Vergangenheit

„Hier baue ich Rotenburg“

Bischof Rudolf I von Verden (Joachim Jessat) findet den perfekten Platz für seine rote Burg an der Wümme. Foto: Dennis Bartz
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Rotenburg (db). Im September gibt es zwei weitere Aufführungen von Weiberspeck & Herrengedeck, dem historischen Theater am Heimathaus in Rotenburg. Termine sind am 15. September, 18 Uhr, und am 16. September, 16 Uhr. Die Rundschau begibt sich auf Zeitreise und trifft die historischen Charaktere. Heute: Bischof Rudolf I von Verden (Joachim Jessat).

„Mein Weg führt mich heute von Verden zur neuen Residenz nach Rotenburg. In ein raues und wildes Land haben mich meine Herren, die Kaiser Friedrich Barbarossa und sein Sohn Heinrich, geschickt.

Viele Jahre diente ich beiden als Berater und Notarius. Begleitete sie auf ihren Kriegszügen in den Landen mit italienischen Adeligen, und auf ihren Kreuzzügen in das Heilige Land. Um hier im Sturmigau die Stellung für das Stauferhaus sicherzustellen, fiel ihre Wahl als Bischof von Verden auf mich.

Tammo, mein Vorgänger, war mit der Verwaltung und Betreuung seines Territoriums vollauf beschäftigt. Ich bekam eine andere Aufgabe. Im Norden bildet sich unter dem Herzog der Welfen, Heinrich dem Löwen, ein neues Machtzentrum. Es wird sicherlich wieder eine turbulente Zeit geben. Eine Burg wird in Ottersberg von seinen Getreuen gebaut. Wir werden ein festes Haus errichten müssen. Er soll sehen: Wir sind hier.

Meine Kundschafter suchten den richtigen Ort. In dem wilden Gebiet an der Wümme fanden sie die richtige Stelle. Sumpf, drei Flüsse, wenn auch klein, Wasser und Gestrüpp sind die richtigen Voraussetzungen, um ein Zeichen für den Kaiser zu setzen.

Durch die Tätigkeiten bei meinem Kaiser als Angehöriger der kaiserlichen Kanzlei bin ich oftmals auch mit meinen Herren unterwegs und das Verdener Domkapitel nützt diesen Umstand für die Durchsetzung eigener Ideen. Es ist nicht immer leicht, wenn ich zurück bin, sie davon zu überzeugen, dass ich hier das Sagen habe.

Für meine Zeit der Überlegungen um das Bistum und für meine Muße wird der Ort weit genug entfernt, aber trotzdem dicht genug an Verden sein. Einen Namen für die Burg habe ich schon. Sie wird aus roten Ziegeln gebaut. Daher. Hier bau ich Rotenburg!“

• Über das nächste Treffen mit einer historischen Figur aus dem Stück „Weiberspeck & Herrengedeck“ berichtet die Rundschau am Samstag, 21. Juli.

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